Die Falschinformation von Bürgermeister Wolfgang Gaida (SPÖ, Hohenau an der March) über die Möglichkeit der kostenlosen COVID-19 Antigen-Testung erhitzt die Gemüter.
Denn: Falschinformationen können Menschenleben kosten.
Konkret geht es um ein Posting (26.1.2021) des Bürgermeisters in der Facebook-Gruppe „Hohenau an der March“, dessen Administrator er auch ist. Darin ergeht er sich nicht nur in Selbstbeweihräucherung, sondern liefert dann im Verlauf der Diskussion auch noch falsche Informationen.
Zuerst ist zu lesen: „Nun freut es mich, mitteilen zu dürfen, dass es ab 8. Februar im Bezirk Gänserndorf dauerhaft mehrere Möglichkeiten geben wird, sich kostenlos auf das Virus testen zu lassen, darunter auch in unserer Gemeinde.“
Es ist nicht sein Verdienst, …
… dass es ab 8. Februar dauerhafte Testmöglichkeiten geben wird. Abgesehen davon gibt es diese Testmöglichkeiten bereits jetzt schon, nur nicht in dieser Dichte. Er, also Bürgermeister Wolfgang Gaida, hat diese nicht ins Leben gerufen. Das waren andere Menschen und Institutionen, weit entfernt von seinem „Wirkungskreis“ Hohenau an der March.
Weiter ist zu lesen „Wir haben uns bemüht, in Kooperation mit der Stadtgemeinde Zistersdorf eine beinahe lückenlose Testumgebung für den Norden des Bezirks zu organisieren. Und sollte es trotzdem einmal eng werden, stehen im Bezirk noch weitere Teststraßen zur Verfügung (siehe Aufstellung).“
Da frage ich mich schon:
Wer ist „Wir“?
Denn: auch hier liegt die Initiative nicht bei ihm, sondern bei anderen Organisationen und Institutionen, weit weg von Hohenau an der March. Diese haben z.B. Bürgermeisterkonferenzen organisiert und dazu eingeladen, damit man sich hier abstimmen kann.
Übrigens: warum wird die Hohenauer Bevölkerung nicht vom Bürgermeister über die aktuellen kostenlosen Testmöglichkeiten informiert, also über die Teststrassen, die aktuell und vor dem 8. Februar geöffnet sind? Die gibt es nämlich, auch in der Nähe von Hohenau. Vielleicht deshalb, weil Hohenau im Augenblick noch nicht „dabei ist“, und man sich damit halt nicht brüsten kann. Nur: es geht ja um Menschen und um Menschenleben. Also mir persönlich geht es darum. Ich bin nur einfach davon ausgegangen, dass Politiker für’s Volk arbeiten. Hier finden Sie die Information über die aktuellen Testmöglichkeiten.
Aber damit nicht genug.
Auf die Rückfrage einer Facebook-Userin aus Bernhardsthal (im Screenshot anonymisiert), ob dieses Angebot nur für Einwohner aus dem Bezirk Gänserndorf gilt, gibt Bürgermeister Wolfgang Gaida eine absolut falsche Information, nämlich jene, dass man sich nur im jeweiligen Wohnbezirk testen lassen könne (siehe Bild).
Bürgermeister Wolfgang Gaida (SPÖ) schreibt: „Eigentlich bezirksweise, aber vielleicht möchten uns die Gemeinden oder Freiwillige aus den umliegenden Gemeinden unterstützen, dann kann ich mir das vorstellen. Wir wollen niemanden abweisen, der eine Testung benötigt, aber ohne Unterstützung wird es schwer zu schaffen sein, diesen Service für die eigene Bevölkerung, Bediensteten, Berufsgruppen, die Umgebung aus dem Bezirk + Rabensburg + Bernhardsthal + Hausbrunn + Altlichtenwarth zu stemmen. Wir werden uns um eine Lösung bemühen.“
Und dann möchte er uns allen zeigen, wie toll er ist, und wie menschlich, denn er meint, er würde ja niemanden abweisen wollen und würde sich um einen Lösung bemühen und könnte sich das vorstellen, falls Freiwillige aus den umliegenden Gemeinden „uns“ (wer auch immer das ist) unterstützen würden.
Ich denke, es reicht.
Er muss sich nicht um eine Lösung bemühen. Das ist gar nicht notwendig. Es ist auch nicht notwendig, dass Helfer aus anderen Gemeinden unterstützend hinzukommen (wo man doch bisher auch potentielle Helfer aus der eigenen Gemeinde abgelehnt hat). Und er wird auch niemanden abweisen, denn das darf er nicht.
Wir, die Redaktion, haben nachgefragt. Und zwar bei jener Stelle, die dafür zuständig ist, für die Tests, für die Organisation und Koordinierung.
Und hier ist die Stellungnahme des Notrufs Niederösterreich:
„Die Testungen werden für Personen angeboten, welche ihre Wohn- oder Arbeitsstätte in NÖ haben. In welche der NÖ Testorte man fährt, ist völlig jedem selbst überlassen.“
Das heisst:
Man kann sich in Niederösterreich kostenlos testen lassen wo man will.
Man ist nicht an den Wohnbezirk gebunden.
Hat jemand noch Fragen?
Die sollte man vielleicht nicht dem Bürgermeister von Hohenau an der March stellen.
Und vor allem: man sollte die Antworten von ihm immer hinterfragen.
Man sollte ihm immer die Frage stellen:
„Wo steht das?“
Hier finden Sie die Teststationen im Weinviertel, die aktuell und schon vor dem 8.2.2021 geöffnet sind.
Warum ich denke, dass Falschinformationen bezüglich des „erlaubten“ Testortes gefährlich sein könnte. Hier ein Scenario:
Nennen wir ihn Otto. Otto wohnt in Hausbrunn. Er möchte sich gerne testen lassen. Heute könnte er das in Hohenau tun. Allerdings hat er die Information erhalten (vom Hohenauer Bürgermeister), dass man nur in dem Bezirk getestet werden kann, in dem man wohnt. Im Falle Ottos wäre das die Testeinrichtung in Mistelbach. Dort kann man sich aber erst in 3 Tagen testen lassen. Otto wartet geduldig ab und fährt dann nach Mistelbach zum Test. Dieser ist positiv. Otto hat sich leider mit dem Corona-Virus infiziert. In den letzten 3 Tagen war er in einigen Geschäften und auch beim Zahnarzt. Hoffentlich hat er in diesen 3 Tagen niemanden sonst infiziert, der dann vielleicht schwer erkrankt oder sogar stirbt.
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Ich freue mich auf viele Kommentare, Herzerln, und natürlich sehr, wenn Sie meinen Blog teilen.
Wie immer ein Daumen hoch, bin schon ein Fan von Ihrem Blog lg Eva
Wie fad ist Ihnen eigentlich, müssen Sie immer auf andere Leute losgehen? Toll das Sie im Mensa Club sind, gratuliere. Es bemühen sich mehrere Parteien, egal ob Bartosch (der mit einem Kommentar : Danke für die Organisation etc. Dankt.) oder auch Vereinsübergreifend. Bitte…stellen Sie mal ihr Ego hinten an und bleibens bei den Kartoffeln 😉
Also – mir ist nicht fad. Und ich gehe nicht auf andere Leute los. So eine dumme Formulierung aber auch. Wenn’s nicht so traurig wär, könnt man ja darüber lachen. Schon einmal etwas von kritischem Journalismus gehört? Hm? Das, was Sie wahrscheinlich konsumieren, Bezirksblatt und NÖN, das hat mit Journalismus nichts zu tun. Das ist Kuscheldruck von Presseaussendungen der Bürgermeister, sonst nichts. Die schreiben das ja meist 1:1 ab. Dann – Ihre Rechtschreibung und Interpunktion. Wenn ich so wenig davon verstehe, schreibe ich keine Kommentare. Und dazu, dass sich Bartosch bedankt hat, und das war Gerhard Bartosch: das ist ja gut und schön. Aber „Bedanken“ ist keine Leistung. „Machen“ ist Leistung. Und die Vereine, und die Meinung der Vereine, ist herzlich egal. Also um die schert sich niemand was. Und dann noch zu meinem „Ego“. Ja, ich bin eine tolle Frau. Intelligent, gebildet und erfolgreich. Sie hingegen haben mich gerade öffentlich geschmäht mit dem Satz „bleibens bei den Kartoffeln“, der im übrigen auch eine Rechtschreibfehler enthält. Bildung ist sehr wichtig. Und meine Erdäpfel, ja, die gibt’s nicht mehr. Eben weil ich so gebildet bin und so viel kann. Und Sie sollten dabei bleiben, nichts zu schreiben oder zumindest einen Kurs zum Thema Rechtschreibung und Interpunktion besuchen.
Ich finde das ziemlich schlimm, dass von einem Bürgermeister gesagt wird, man kann nur bezirksweise testen gehen, wenn das gar nicht stimmt. Und dann geht er noch her und macht auf gütig und dass er es eventuell erlaubt. Das ist nicht in Ordnung.
Das find ich auch. Der kennt sich anscheinend gar nicht aus.